Magenschmerzen mit TCM behandeln

Beitragsbild Magenschmerzen

Magenschmerzen sind eines der häufigsten Beschwerdebilder in Deutschland. Laut aktuellen Zahlen leiden rund 11 % der Bevölkerung regelmäßig unter Magen- oder Darmbeschwerden. Viele Betroffene greifen zu Medikamenten wie Protonenpumpenhemmern (Säureblockern), ohne den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet Dir hier eine ganzheitliche Perspektive – sowohl auf die Ursachen als auch auf die nachhaltige Behandlung.

Warum Magenschmerzen so häufig sind

Vielleicht kennst Du es auch? Im hektischen Alltag kommen gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung oft zu kurz. Die Folgen: Völlegefühl, Sodbrennen, Appetitlosigkeit oder Magenkrämpfe – Symptome, die viele als „normal“ abtun. Doch diese Beschwerden können erste Signale eines tiefer liegenden Ungleichgewichts im Körper sein.

Statistisch gesehen greifen über 1,8 Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum wöchentlich zu Schmerzmitteln bei Magen- und Verdauungsproblemen. Noch häufiger werden sogenannte Säureblocker eingenommen – Medikamente, die auf der Liste der meistverkauften Arzneimittel Deutschlands ganz oben stehen.

Die westliche Sicht: Reflux, Magenschleimhautentzündung und Co.

Magenschmerzen sind aus schulmedizinischer Sicht ein häufiges Symptom, das viele Ursachen haben kann, wie z. B.

  • Gastritis,
  • Magengeschwüre,
  • Refluxkrankheit
  • oder funktionelle Beschwerden.

Die Schmerzen entstehen oft durch eine Reizung oder Entzündung der Magenschleimhaut, etwa durch Stress, Medikamente (z. B. NSAR) oder Infektionen wie Helicobacter pylori.

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Anamnese, körperliche Untersuchung, ggf. Laboruntersuchungen und eine Magenspiegelung. Die Therapie richtet sich nach der Ursache und kann Medikamente wie Säureblocker, Antibiotika oder Maßnahmen zur Lebensstiländerung umfassen – nicht selten mit dem Ratschlag: „Reduzieren Sie den Stress.“

Die TCM-Perspektive: Der Magen als Zentrum der Mitte

In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt der Magen zusammen mit der Milz als Zentrum der Mitte. Dieses Organpaar bildet das Fundament für die Energiegewinnung des Körpers. Wird die Mitte geschwächt – etwa durch falsche Ernährung, Stress oder emotionales Ungleichgewicht – kommt es zu einem Qi-Mangel, der sich in Verdauungsstörungen, Müdigkeit, innerer Unruhe und weiteren Symptomen äußert.

Typische TCM-Muster bei Magenbeschwerden:

  • Milz-Qi-Schwäche: Müdigkeit, weicher Stuhl, Blähungen
  • Magen-Hitze: Sodbrennen, Reflux, Mundgeruch
  • Leber-Qi-Stagnation: Völlegefühl, Spannungsgefühl im Bauch, Gereiztheit
  • Nahrungsstagnation: Druckgefühl, Übelkeit, Aufstoßen

Masterclass-TCM bei Magen-und Darmbeschwerden

ON DEMAND Masterclass

TCM bei Magen- und Darmbeschwerden

Du hast regelmäßig oder bei Stress Verdauungsbeschwerden oder bekommst einen Blähbauch? Sodbrennen gehört zu Deinen bekannten Beschwerden? Magenschmerzen und Krämpfe erschweren Dir immer wieder Deinen Alltag?

Dann ist das Deine Masterclass.

Diagnose: Zwischen Individualität und Ganzheit

Was die TCM auszeichnet, ist die individuelle Betrachtung jedes Menschen. Zwei Patient:innen mit denselben Symptomen können völlig unterschiedliche Syndrome aufweisen – entsprechend wird auch die Therapie individuell abgestimmt.

Entscheidend ist: Bevor Du eine TCM-Behandlung beginnst, muss eine schulmedizinische Abklärung erfolgen, z. B. durch eine Magenspiegelung. Erst wenn ernste Ursachen wie Magengeschwüre oder Krebs ausgeschlossen sind, ist eine Therapie mit Akupunktur, Kräutern oder Ernährung sinnvoll und sicher.

TCM-Therapie bei Magenschmerzen: Was hilft?

Ernährung nach den 5 Elementen

Die TCM-Ernährung setzt auf bekömmliche, gekochte Speisen – keine Rohkost, keine extrem kalten oder heißen Speisen.

Dementsprechend solltest Du vermeiden:

  • Fettes, frittiertes Essen
  • Scharfe Gewürze
  • Alkohol, Kaffee, Zigaretten
  • Kalte Getränke oder Rohkost am Abend

Stärkende Lebensmittel für Magen & Milz:

  • Gedünstetes Gemüse (Zucchini, Karotten)
  • Haferflocken, Hirse, Reis
  • Gedämpfter Fisch
  • Warme Suppen

Tipp: Schon eine vierwöchige Ernährungsumstellung mit Verzicht auf Alkohol und schweres Abendessen zeigt oft spürbare Verbesserungen.

Blogfoto-Magenschmerzen

Akupressur bei Magenschmerzen

Einfach zu Hause anwendbar und äußerst wirksam ist die Akupressur. Das ist eine Behandlungsmethode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, bei der bestimmte Punkte am Körper durch Druck stimuliert werden. Akupressur soll den Energiefluss (Qi) harmonisieren und so Beschwerden wie Schmerzen oder Verspannungen lindern.

Punkte, die Dir bei Magenschmerzen helfen können:

  • Ren 12 (Mitte des Oberbauchs): Stärkt Magen und Milz, lindert Völlegefühl und Übelkeit
  • Magen 25 (seitlich vom Bauchnabel): Harmonisiert die Verdauung
  • Magen 44 (zwischen 2. und 3. Zeh): Leitet Hitze aus dem Magen

Diese Punkte lassen sich täglich für 1–2 Minuten massieren. Um den Effekt zu verstärken, kannst Du bei Schmerzen eventuell mit leichtem Druck oder Wärme arbeiten (z.B. durch Moxibustion).

Wenn Du Dir ein kompaktes, fundiertes Programm mit vielen weiteren hilfreichen und leicht anwendbaren Akupressurpunkten wünschst, haben wir genau das Richtige für Dich: HEALING POINTS – Deine natürliche Methode zur Selbstanwendung, die Dir jederzeit zur Verfügung steht.

Kräutertees bei Magenbeschwerden

Kräutertee kann bei Magenschmerzen wohltuend wirken, da viele Heilpflanzen entzündungshemmende, krampflösende und beruhigende Eigenschaften besitzen. Er unterstützt auf natürliche Weise die Verdauung und hilft, den Magen zu entspannen.

Aus Sicht der TCM werden Tees gezielt eingesetzt, um das Gleichgewicht von Yin und Yang sowie den Fluss des Qi im Körper zu fördern. Je nach Zusammensetzung können sie wärmend, kühlend, stärkend oder beruhigend wirken und so gezielt Beschwerden wie Magenschmerzen lindern.

Besonders zu empfehlen sind:

  • Grüner Tee: Kühlt und leitet Hitze ab – gut bei Reflux oder Übelkeit
  • Pu-Erh-Tee: Stärkt die Mitte – besonders bei Milz-Qi-Schwäche

Wichtig: Nicht jeder Tee passt für jeden Menschen – halte bei Unsicherheit lieber Rücksprache mit Deiner/m TCM-Therapeut:in.

Blogfoto-Magenschmerzen

Bewegung & Stressabbau

Stress schlägt auf den Magen – das ist auch in der TCM eine anerkannte Realität. Regelmäßige, sanfte Bewegung wie Qi Gong, Tai Chi, Yoga oder einfach tägliche Spaziergänge harmonisieren den Qi-Fluss und entlasten das Organsystem Magen/Milz.

Tipp: Lieber täglich 30 Minuten leichte Bewegung als einmal wöchentlich zwei Stunden Power-Yoga.

Fazit: TCM bei Magenschmerzen – eine wirksame Alternative

Viele Betroffene durchlaufen die klassische „Magen-Darm-Mühle“: Hausarzt – Internist – Gastroenterologe – Spiegelung – Diagnose: Reizmagen – Säureblocker – Ende.

Doch die Ursache bleibt oft bestehen. Magenschmerzen sind häufig Ausdruck eines tiefer liegenden Ungleichgewichts.

Genau hier setzt die TCM an: nicht nur Symptome behandeln, sondern das System stärken. TCM bietet Dir mit Akupunktur, Ernährung, Akupressur und Bewegung einen ganzheitlichen Weg zur Linderung – individuell angepasst und nachhaltig wirksam.

Wenn Du Dich angesprochen fühlst, probiere erste Tipps aus oder informiere Dich gezielt weiter. Auch in unserem Podcast „Die TCM-Doc“ findest Du in Folge 15 vertiefende Informationen, was Du selber tun kannst, wenn auch Dir „der Stress auf den Magen geschlagen“ hat.


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