„Darüber spricht man nicht.“ – dieser Satz scheint wie gemacht für die Wechseljahre. Dabei betrifft diese natürliche Lebensphase Millionen Frauen allein in Deutschland. Rund 9 Millionen Frauen erleben aktuell Beschwerden, die mit der hormonellen Umstellung einhergehen – und trotzdem wird in der Öffentlichkeit wenig darüber geredet – Zeit, das zu ändern.
In diesem Beitrag werfen wir einen ehrlichen und offenen Blick auf die Wechseljahre und zeigen Dir, dass die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) eine wirksame und sanfte Alternative oder Ergänzung zur westlichen Schulmedizin sein kann: Für mehr Wohlbefinden, Verständnis für den eigenen Körper und einen selbstbestimmten Weg durch diese neue Lebensphase.
Was sind die Wechseljahre – und was ist die Menopause?
Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein biologischer Prozess. Medizinisch gesehen handelt es sich um eine Übergangsphase von etwa 5 bis 10 Jahren, in der sich die Hormonproduktion – vor allem von Östrogen und Progesteron – verändert. In dieser Zeit stellen sich viele körperliche und emotionale Symptome ein, wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Libidoverlust oder Gewichtszunahme.
Die Menopause selbst beschreibt hingegen nur einen Zeitpunkt – nämlich die letzte Menstruation. Sie liegt im Durchschnitt um das 51. Lebensjahr, kann aber bereits ab Mitte 40 oder auch erst mit Ende 50 auftreten.
Tabuthema Wechseljahre: Warum reden wir so wenig darüber?
Ein Grund ist sicher das gesellschaftliche Bild vom Älterwerden – vor allem bei Frauen. Während Männer in der Lebensmitte oft mit Erfahrung, Gelassenheit oder Erfolg in Verbindung gebracht werden, ist das weibliche Altern häufig negativ konnotiert. Frauen werden „unsichtbar“, „launisch“ oder „alt“.
Ein weiteres Problem: Viele Beschwerden werden nicht ernst genommen – weder von Ärzt:innen noch vom sozialen Umfeld. Statt gezielter Hilfe heißt es oft: „Da muss man halt durch.“ Genau hier setzt die TCM an – mit einem anderen Blick auf den Körper und seine Bedürfnisse.
Möchtest Du noch tiefer einsteigen in das Thema Wechseljahre, dann empfehle ich Dir den Podcast „Die-TCM-Docs“. In Folge 27 sprechen wir über häufige Beschwerden, die im Zusammenhang mit den Wechseljahren stehen, welche klassischen und ergänzenden Therapien es gibt und welche wir sinnvoll finden.
Die Sicht der TCM auf die Wechseljahre: Der Nieren-Yin-Mangel
In der Traditionellen Chinesischen Medizin sind die Wechseljahre Ausdruck eines Mangels – genauer gesagt: eines Yin-Mangels der Niere. Die Niere ist in der TCM das zentrale Organ für unsere Lebensenergie (Jing), unsere Fortpflanzungsfähigkeit und unsere Essenz. Mit zunehmendem Alter sinkt diese Energie – besonders das Yin, das für Kühle, Feuchtigkeit und Ruhe steht.
Ist das Yin geschwächt, entsteht eine sogenannte „leere Hitze“. Diese äußert sich in typischen Symptomen wie:
- Hitzewallungen und nächtlichem Schwitzen
- innerer Unruhe und Reizbarkeit
- Schlafstörungen
- trockene Haut und Schleimhäute
- Haarausfall, Rückenschmerzen
- Blasenentzündungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Was kann die TCM konkret tun?
Die TCM bietet einen ganzheitlichen Therapieansatz – ohne Hormone, aber mit viel Wirkung. Besonders hilfreich sind:

- Akupunktur: Gezielt gesetzte Nadeln können helfen, das Yin zu stärken, die Hitze zu kühlen, den Schlaf zu verbessern und emotionale Balance zu fördern. Besonders in der frühen Phase kann Akupunktur zyklusbezogen durchgeführt werden.
- Chinesische Arzneimitteltherapie: Individuell zusammengestellte Kräuterrezepturen sind ein zentraler Pfeiler in der TCM. Sie gleichen den Yin-Mangel aus, stärken die Nierenenergie und wirken regulierend auf den gesamten Organismus. Wichtig ist hier die persönliche Diagnostik durch TCM-Fachleute.
- Ernährung nach den 5 Elementen: „Du bist, was du isst“ gilt in der TCM besonders. Frauen in den Wechseljahren profitieren von befeuchtenden, kühlenden und blutstärkenden Lebensmitteln – zum Beispiel gekochtem Gemüse, Reis, Nüssen, Datteln, schwarzem Sesam oder Pilzen. Scharfe Gewürze, Alkohol und Kaffee sollten reduziert werden, da sie die Hitze verstärken können.
- Lebenspflege (Yang Sheng): Ebenso wichtig wie Therapien ist der Lebensstil. Die TCM betont: In der Lebensmitte darf man den Fokus wieder mehr auf sich selbst richten. Das heißt: Pausen gönnen, Stress reduzieren, ausreichend schlafen und regelmäßig bewegen – ohne Leistungsdruck, aber mit Achtsamkeit.
Möchtest Du noch mehr darüber wissen, was die TCM für Dich tun kann, damit Du die Wechseljahre ohne Beschwerden erleben kannst? Mit meinem neuen Programm MENOPAUSE WELL zeige ich Dir, wie Du deinen Körper besser verstehen kannst, wie Du die hormonellen Veränderungen aktiv unterstützen kannst und wie Du diese besondere Lebensphase bewusst und gestärkt meisterst.
Krafttraining statt Couch: Bewegung hilft
Ein häufiges Thema in den Wechseljahren ist die Gewichtszunahme. Der Stoffwechsel verändert sich – und mit ihm oft auch das Körpergefühl. Die TCM rät zu moderater Bewegung – besonders zu Krafttraining. Es stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern schützt auch vor Osteoporose und hebt die Stimmung.
Ideal ist ein Mix aus:
- Ausdauertraining (z. B. Walking, Radfahren)
- Dehnung und Flexibilität (Yoga, Tai Chi)
- Krafttraining (Hanteln, Eigengewicht)
Wichtig: Es ist nie zu spät, damit anzufangen – auch im Alter bringt Bewegung spürbare Verbesserungen.

Hormone – ja oder nein? Ein individueller Weg
Die westliche Medizin setzt oft auf Hormontherapien. Für manche Frauen ist das der richtige Weg – für andere nicht. Manche lehnen Hormone wegen möglicher Nebenwirkungen oder einem erhöhten Brustkrebsrisiko ab. Genau deshalb ist es wichtig, dass Frauen aufgeklärt werden – über alle Optionen.
Die TCM ist kein Gegensatz zur Schulmedizin, sondern kann sie ergänzen oder schrittweise ersetzen, je nach individueller Situation. Eine Kombination aus gynäkologischer Abklärung, TCM-Diagnostik und persönlicher Entscheidung ist der beste Weg zu echter Selbstbestimmung.
Wechseljahre – der zweite Frühling
In der TCM sind die Wechseljahre nicht das Ende, sondern ein Neubeginn. Wenn die Jahre der Familienverantwortung ruhiger werden, entsteht Raum für eigene Wünsche, Kreativität und Selbstfürsorge. Diese Lebensphase kann eine echte Hoch-Zeit werden – wenn man sich selbst die Erlaubnis gibt, wieder zu blühen.
Denn: Du bist nicht „zu alt“ – Du bist bereit für dein neues Kapitel.
In meiner ON-demand Masterclass HARMONY NOW bekommst Du intensives Wissen darüber, wie Du die Wechseljahre als Zeit des Wandels für Dich als Gelegenheit nutzen kannst, Dich mit Dir selbst zu verbinden und Dein Wohlbefinden bewusst zu gestalten.
Fazit
Die Wechseljahre sind mehr als Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen – sie sind eine Chance für Transformation. Mit Hilfe der TCM und den entsprechenden Empfehlungen zu Ernährung, Bewegung und einem bewussten Lebensstil kannst Du diese Zeit selbstbestimmt und gestärkt erleben.
Hol Dir Unterstützung, rede darüber, teile Dein Wissen – und mach den zweiten Frühling zu Deiner besten Zeit!
0 Kommentare