In einer Zeit, in der Gesundheit immer mehr zu einem ganzheitlichen Thema wird, rücken auch traditionelle Heilmittel wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Dazu zählen aktuell auch die Vitalpilze – vielen noch unbekannt oder bestenfalls aus fernöstlicher Küche ein Begriff, entfalten sie bei richtiger Anwendung ein enormes therapeutisches Potenzial. Du bekommst in diesem Blogbeitrag einen tiefen Einblick in die faszinierende Welt dieser Heilpilze.
Was sind Vitalpilze eigentlich?
Vitalpilze gehören zur Gattung der Großpilze – das sind jene Pilze, die wir typischerweise im Wald sehen. Von ihnen gibt es weltweit rund 30.000 bis 40.000 Arten, viele davon sind bis heute nicht vollständig erforscht. Anders als oft angenommen, sind Pilze weder Pflanzen noch Tiere, sondern eine eigene biologische Kategorie. Ihr Stoffwechsel ähnelt dem des Menschen stark – ein Grund, warum sie so effektiv auf unseren Körper wirken können.
Besonders faszinierend ist, dass sich Pilze nicht bewegen können. Um sich trotzdem vor Fressfeinden und Umwelteinflüssen zu schützen, haben sie eine Vielfalt an biochemischen Wirkstoffen entwickelt – viele davon sind medizinisch hochinteressant und relevant. Einige Pilze sind sogar so potent, dass sie giftig sind. Doch andere, wie die Vitalpilze, entfalten wohltuende, regulierende und aufbauende Effekte.
Tradition trifft Moderne
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden bestimmte Pilze seit Jahrtausenden eingesetzt. Ob zur Immunstärkung, bei Erschöpfung oder zur Regulierung innerer Organe – die therapeutische Vielfalt ist beeindruckend. In modernen TCM-Praxen sind Vitalpilze einer fester Bestandteil der Therapie – sei es in der Krebsbegleitung, bei Verdauungsproblemen, zur kognitiven Unterstützung oder zur Leistungssteigerung.
Formen der Anwendung
Vitalpilze gibt es in unterschiedlichen Formen: als Pulver, Extrakt, Tee, Kapseln oder sogar in trendigen Pilz-Cafés. In der TCM werden Pilze traditionell gekocht – ein aufwändiges Verfahren, das im hektischen Alltag vieler Menschen kaum praktikabel ist. Daher setzen sich heute meist Pulver und Extrakte durch.
Doch Vorsicht: Pulver ist nicht gleich Pulver! Ein bloß gemahlener Pilz (Pulver) ist weit weniger wirksam als ein standardisierter Extrakt, bei dem die Wirkstoffe konzentriert und gereinigt wurden. Extrakte haben eine bis zu zehnfach stärkere Wirkung – und deutlich weniger allergenes Potenzial.
Individuelle Dosierung & Verträglichkeit
Die Einnahme von Vitalpilzen erfordert Fingerspitzengefühl. Nicht jeder Körper reagiert gleich – besonders der Verdauungstrakt kann empfindlich auf hohe Dosen reagieren. Blähungen, Übelkeit oder Durchfall sind mögliche Reaktionen bei zu schneller Einnahme. Es empfiehlt sich daher, die Pilze langsam einzuschleichen, mit niedriger Dosis zu starten und diese über Wochen zu steigern. Besonders Kinder, Schwangere und stillende Frauen sollten nur in Rücksprache mit Fachpersonen behandelt werden. Wenn Du Interessen an der Anwendung von Vitalpilzen hast, wende Dich also immer einen Experten und lass Dich von deinem TCM-Arzt/ Deiner TCM-Ärztin gut beraten und bei der Einnahme begleiten.
Sechs Vitalpilze im Fokus
Hier bekommst Du einen Überblick über sechs wichtige und wirkungsvolle Vitalpilze, die sich in der Heilkunde aufgrund der beeindruckenden Wirkung und der einfachen Anwendung bewährt haben:
1. Reishi (Glänzender Lackporling):
- Der „König der Heilpilze“ stärkt Herz, Leber und Lunge, wirkt beruhigend, angstlösend und entzündungshemmend.
- Ideal bei Stress, Allergien, Herz-Kreislauf-Beschwerden und zur Unterstützung bei Krebserkrankungen.
- Außerdem zeigt er beeindruckende Effekte bei Demenzprävention.
2. Hericium (Igelstachelbart):
- Er unterstützt das Nervenwachstum und wirkt entspannend auf den Darm.
- Studien zeigen Wirkung bei Reizdarm, Helicobacter pylori, aber auch Demenz und Burnout.
- Damit ist er ein echter Regenerationspilz – für Kopf und Bauch!
3. Cordyceps (Raupenpilz):
- Der „Dopingpilz“ unter den Vitalpilzen steigert Energie, Leistungsfähigkeit und Libido.
- Er wirkt regulierend auf Herz, Lunge und Niere.
- Er ist wichtig bei Erschöpfung, Atemwegserkrankungen und sogar als natürliche Alternative zu Potenzmitteln.
4. Maitake (Klapperschwamm):
- Dieser Pilz ist ein Kraftpaket für den Stoffwechsel.
- Er unterstützt die Knochenbildung, hilft bei Osteoporose und Arthrose.
- Er wird zudem bei Brustkrebs, Verdauungsproblemen und zur Immunstärkung eingesetzt.

5. Coprinus (Tintenschopfling):
- Er ist bekannt für seine blutzuckersenkende Wirkung.
- Er unterstützt die Bauchspeicheldrüse, hilft bei Diabetes Typ 2 und reguliert den Appetit – ideal bei Heißhungerattacken oder Abnehmprogrammen.
6. Auricularia (Judasohr):
- Er wirkt stark auf die Mikrozirkulation, verbessert die Durchblutung von Haut und Schleimhäuten.
- Er ist ideal bei trockener Haut, Augen, Darmschleimhaut oder Verstopfung.
- Achtung bei Blutverdünnern – es kann zu vermehrter Blutungsneigung kommen.
Möchtest Du noch mehr erfahren über die Wirkung und Anwendung der Vitalpilze, dann ist Podcastfolge 47 genau das Richtige für Dich. Zu Gast haben wir den erfahrenen TCM-Arzt Dr. Thomas Neuerer und sprechen darüber, ob jeder Vitalpilze nehmen darf und worauf man bei der Bestellung achten sollte.
Pilze als Brückenbauer
Neben ihrer medizinischen Wirkung haben Vitalpilze auch eine verbindende Funktion – sie fördern nicht nur das Gleichgewicht im Körper, sondern auch das zwischen Mensch und Natur. Diese ganzheitliche Sichtweise prägt auch das Kursangebot an der Akademie für Naturheilkunde in Salzburg, wo Interessierte und Fachleute gleichermaßen in die Welt der Mykotherapie eintauchen können.
Falls Du Dich neben den Heilpilzen auch für das Thema Heilpflanzen interessierst, dann könnte unsere ON-Demand-Masterclass etwas für Dich sein. Hier erfährst Du wie Du, welche Blüten, Blätter und Knollen Du für Dich nutzen kannst, um Deine Gesundheit zu erhalten und Beschwerden zu lindern.
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Fazit
Vitalpilze sind mehr als nur ein Gesundheitstrend – sie sind tief verwurzelte Schätze der Naturheilkunde mit teils spektakulärer Wirkung. Ob Du unter chronischer Erschöpfung, Immunschwäche oder Verdauungsbeschwerden leidest – ihre Anwendungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie faszinierend. Beachte dabei aber immer, wie wichtig es ist, die Qualität der Produkte zu prüfen und dass die Anwendung individuell auf Dich abgestimmt ist. Zu Beginn einer Anwendung und im Zweifel empfehle ich Dir ärztlichen Rat einzuholen.
Wenn Du Dich auf dieses Abenteuer einlässt, wirst Du möglicherweise überrascht sein – nicht nur vom Gesundheitsgefühl, sondern auch vom feinen Geschmack eines echten Pilz-Cafés.
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