Menstruationsbeschwerden sind für viele Frauen ein monatliches Thema, das den Alltag stark beeinträchtigen kann. Von krampfartigen Schmerzen über Stimmungsschwankungen bis hin zu Erschöpfung reicht das Spektrum der Symptome. Während die westliche Medizin häufig auf Schmerzmittel oder hormonelle Präparate setzt, bietet Dir die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) einen ganzheitlichen Ansatz, der Körper und Geist in den Mittelpunkt stellt und auf natürliche Heilmethoden setzt.
Was sind Menstruationsbeschwerden?
Menstruationsbeschwerden, medizinisch als Dysmenorrhoe bezeichnet, umfassen verschiedene Symptome rund um die Monatsblutung:
- Krampfartige Schmerzen im Unterbauch und Rücken
- Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall
- Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, depressive Verstimmungen (PMS)
- Starke oder unregelmäßige Blutungen
- Brustspannen, Wassereinlagerungen, Heißhungerattacken
Die Ursachen sind vielfältig: hormonelle Dysbalancen, Stress, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel oder auch organische Veränderungen wie Myome oder Endometriose.

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Wie sieht die TCM Menstruationsbeschwerden?
Die TCM betrachtet Menstruationsbeschwerden nicht als isoliertes Problem, sondern als Zeichen einer Störung im Energiefluss (Qi) und Blut (Xue) oder eines Ungleichgewichts zwischen Yin und Yang. Besonders die Organsysteme Leber, Niere und Milz spielen eine zentrale Rolle im weiblichen Zyklus. Ist der Fluss von Qi und Blut gestört, kommt es zu Schmerzen, Stauungen oder Zyklusunregelmäßigkeiten.
Die Diagnose erfolgt dementsprechend individuell: Neben einer ausführlichen Anamnese werden Puls und Zunge untersucht, um energetische Ungleichgewichte zu erkennen. So kann unterschieden werden, ob ein Qi-Stau, Blutmangel, Kälte oder Feuchtigkeit die Beschwerden verursacht.
TCM-Therapien bei Menstruationsbeschwerden
Die TCM setzt auf eine Kombination verschiedener Methoden, die individuell auf die Patientin abgestimmt werden:
1. Akupunktur
Akupunktur ist eine der bekanntesten Methoden der TCM. Durch das gezielte Setzen von Nadeln auf bestimmte Akupunkturpunkte wird der Energiefluss reguliert, Blockaden gelöst und die Durchblutung gefördert. Studien zeigen, dass Akupunktur die Ausschüttung von Endorphinen fördert und so Schmerzen lindert.
Auch die Akupressur kann ergänzend eine wirkungsvolle Methode zur Linderung von Schmerzen im Zusammenhang mit der Menstruation sein. In meinem Programm HEALING POINTS lernst Du die Lokalisation und Wirkung von über 30 Akupressurpunkten kennen, die Du selber, ganz einfach anwenden und Dich damit jederzeit unterstützen kannst.
2. Chinesische Kräutertherapie
Individuell zusammengestellte Kräutermischungen sind ein zentraler Baustein der TCM. Typische Kräuter wie Dang Gui (chinesischer Engelwurz), Bai Shao (weiße Pfingstrosenwurzel) oder Chuan Xiong (Szechuan-Ligustikum) fördern die Durchblutung, lösen Stauungen und regulieren den Hormonhaushalt. Die Rezepturen werden nach ausführlicher Diagnose angepasst und können auch bei komplexen oder chronischen Beschwerden helfen.

3. Tuina-Massage
Die Tuina-Massage ist eine spezielle chinesische Massagetechnik, die Verspannungen im Unterbauch und Rücken löst, den Energiefluss anregt und Schmerzen lindert. Sie kann auch ergänzend zur Akupunktur eingesetzt werden.
4. Moxibustion und Schröpfen
Moxibustion (das Erwärmen von Akupunkturpunkten mit Beifußkraut) wird besonders bei Kälte-bedingten Beschwerden eingesetzt. Schröpfen fördert die Durchblutung und kann Verspannungen lösen.
5. Ernährung und Lebensstil
Ein zentrales Thema ist die Ernährung. Besonders bei Kälte-Symptomatik, Erschöpfung oder Unterleibsschmerzen sollte auf warme, gekochte Mahlzeiten geachtet werden. Rohkost, Fasten und Diäten können Beschwerden sogar verstärken. TCM legt großen Wert auf eine ausgewogene Ernährung, die den individuellen Konstitutionstyp berücksichtigt. Wärmende Speisen wie Ingwer, Zimt oder schwarzer Sesam können helfen, Kälte aus dem Körper zu vertreiben und Schmerzen zu lindern. Auch regelmäßige Bewegung, Stressmanagement (z.B. Qigong, Tai Chi) und ausreichend Schlaf sind wichtige Bestandteile der Therapie.

Vorteile der TCM Behandlung:
- Ganzheitlicher Ansatz: Die TCM behandelt nicht nur die Symptome, sondern sucht die Ursache und stellt das Gleichgewicht im Körper wieder her.
- Individuelle Therapie: Jede Behandlung wird auf die spezifischen Beschwerden und die Konstitution der Patientin abgestimmt.
- Natürliche Methoden: Die TCM setzt auf natürliche Heilmittel und vermeidet Nebenwirkungen, wie sie bei vielen westlichen Medikamenten auftreten können.
- Langfristige Linderung: Durch die Behandlung der Ursachen können Beschwerden nachhaltig gelindert oder sogar beseitigt werden.
Wie schnell wirkt die TCM bei Menstruationsbeschwerden?
Die Behandlungsdauer ist individuell verschieden. Erste Verbesserungen sind oft schon nach zwei bis drei Wochen spürbar, bei komplexeren oder chronischen Beschwerden kann die Therapie sechs bis zehn Wochen oder länger dauern. Eine nachhaltige Zyklusregulierung erfordert meist mindestens drei Monate Geduld.
Fazit: Selbstfürsorge statt Perfektionismus
Ein immer wiederkehrendes Thema im Zusammenhang mit Menstruationsbeschwerden: der weibliche Perfektionismus. Er kostet Kraft – und die fehlt dann an anderer Stelle. Deshalb ist es essenziell, Pausen zu machen, den Druck rauszunehmen und sich Unterstützung zu holen – sei es über TCM, Schulmedizin oder durch kleine Rituale wie ein gutes Buch im Liegestuhl.
Ein paar unserer aktuellen Buchempfehlungen findest Du in Folge 24 des Podcasts „Die TCM-Docs“. Außerdem bekommst Du weitere Informationen zu der leider immer noch häufig tabuisierten Thematik der Menstruationsbeschwerden. Wir erklären dabei auch, warum Schmerzen aus Sicht der TCM nie „normal“ sind.
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