Wir alle warten schon auf ihn und bald ist er da – der TCM Frühling.
Die Natur erwacht langsam, erste Krokusse und Narzissen blühen auf und die Tage werden endlich wieder deutlich länger.
Aber was genau passiert in der Natur?
Der Beginn des Frühlings laut TCM-Kalender
Nach dem Kalender der TCM beginnt der Frühling schon am 13.02. und dauert dann ca. 11 Wochen – wir sind also mittendrin.
Das Yang, das den ganzen Winter über im Hintergrund gestanden hat, nimmt jetzt an Größe zu und bringt der Natur dadurch die benötigte Kraft und Wärme, um zu sprießen und zu wachsen. Es wird auch das „kleine Yang“ genannt.
Der TCM Frühling – eine Zeit des Aufbruchs und der Veränderung
Der Frühling wird der Wandlungsphase Holz zugeordnet und steht für das aufsteigende, kräftig wachsende Leben. Die zugehörige Farbe ist grün, genau wie in der Natur. Auf das Lebensalter bezogen entspricht es dem Kleinkindalter. Der Phase, in der wir sehr viel Kraft und Energie haben, viel Kreativität mitbringen, Dinge neu anstoßen und beginnen können und die Möglichkeit haben, uns frei zu entfalten und diese Freiheit auch zu genießen. Das gilt sowohl für die körperliche, als auch die mentale Freiheit.
In anderen Worten: Solange wir wachsen und uns frei entfalten können, sprudeln wir vor Ideen, Kreativität und Tatendrang und entwickeln und entdecken mit viel Kraft und Energie Dinge neu für uns. Das gilt im einfachen und auch im doppelten Sinne: Wir haben nun auch die Möglichkeit, Dinge zu verändern, neue Hobbys auszuprobieren oder Ideen ein neues Leben einzuhauchen und umzusetzen.
Nutzen wir diesen wunderbaren Energieschub also für uns –
was würdest Du gerne verändern?
TCM und der Frühling: Eigenschaften und Symptome
Wie alles in der TCM haben diese Eigenschaften aber nicht nur Vorteile und so passiert es im Frühling oft, dass die Energie aus unterschiedlichsten Gründen nicht fließen kann. Dann entstehen Stauungen und diese können dann unterschiedliche Symptome auslösen – von Spannungskopfschmerzen über unruhigen Schlaf bis hin zu Reizbarkeit und häufigeren Wutausbrüchen.
Auch der Wind, der in dieser Zeit meist stark vorhanden ist, kann uns zu schaffen machen und sogenannte „saisonale Erkrankungen“, wie zum Beispiel Heuschnupfen, verstärken.
Akupressur gegen Frühlingsbeschwerden: Tipps und Anwendung der wichtigsten Punkte
Damit Du Dich ein bisschen unterstützen kannst, habe ich hier zwei (oder drei) schnell wirksame und einfach anzuwendende Akupunkturpunkte für Dich, die Du regelmäßig akupressieren kannst.
Ex HN 5- Taiyang: Ein Akupressurpunkt gegen Wind, Hitze und Spannungskopfschmerzen
Dieser Akupunkturpunkt befindet sich in der meist tastbaren Vertiefung an Deiner Schläfe (1 cm von einer gedachten Verbindungslinie zwischen Augenbrauenende und äußerem Augenwinkel in Richtung Ohr).
Taiyang wirkt wunderbar gegen Wind und Hitze und auch Anspannungen im lokalen Bereich. Du kannst ihn bei Kopfschmerzen, Augenbeschwerden und auch Anspannung im Schläfenbereich gut für Dich nutzen und akupressieren.
Wichtig dabei ist, dass der Fingerdruck beim Akupressieren als noch angenehm und nicht
schmerzhaft empfunden werden sollte. Dann kann diese leichte Massage sehr wohltuend sein.
Gallenblase 20- Fengchi: Ein Akupressurpunkt gegen innere oder äußere Windstörungen und Unruhe
Du findest diesen Punkt zwischen Nacken und Ohr, auf der Haargrenze zwischen den Muskelansätzen. Hierfür kannst Du Deinen Daumen am Hinterkopf mittig unter dem Schädelknochen auflegen und dann entlang der Knochenunterseite nach außen gleiten. An der Unterseite des Kopfes fühlst Du dann eine leichte Vertiefung und dort liegt der Punkt. Wenn Du sicher sein möchtest, kannst Du ihn gerne auch ein bisschen fester drücken. Dann merkst Du schnell, ob Du richtig bist.
Gallenblase 20 wirkt wunderbar zur Beseitigung oder Regulierung von innerem oder äußerem Wind.
Er befreit Deine Sinne und vertreibt Unruhe. Aufgrund seiner vielfältigen Wirkungen kannst
Du ihn zum Beispiel akupressieren, wenn Du Kopfschmerzen oder Migräne hast, unter Nackenverspannungen leidest oder auch unruhig bist.
Außerdem kann er hilfreich bei Augenbeschwerden sein.
Tipp: Wenn Du selbst den Akupunkturpunkt nicht gut erreichen kannst, dann bitte doch einen Freund oder ein Familienmitglied, diesen für Dich zu akupressieren.
Leber 3- Taichong: Ein Akupressurpunkt zur Unterstützung von Leberfunktion und Hormonhaushalt im Frühling.
Der Akupunkturpunkt Leber 3 befindet sich auf dem Fußrücken zwischen dem ersten und dem zweiten Mittelfußknochen, bzw. in der Vertiefung zwischen den Grundgelenken. Du findest ihn, wenn Du Deinen Daumen zwischen dem Großzeh und dem 2. Zeh
auflegst und dann nach oben Richtung Fuß schiebst. Zwischen den Sehnen ist eine druckempfindliche Vertiefung und dort befindet sich der Punkt.
Er unterstützt Dein Organsystem Leber, klärt Deinen Kopf und öffnet die Augen. Er nährt
Dein Leber-Blut-Xue und -Yin und beruhigt auch Deinen Geist, Deinen Shen.
Außerdem löst er wunderbar Qi-Stagnationen und Du kannst diesen Punkt daher nutzen, wenn Du Schmerzen und Krämpfe im Magen-Darm-Bereich, im Urogenitalbereich oder auch Kopfschmerzen hast. Er lindert die Schmerzen und beseitigt inneren Wind.
Probiere einfach mal aus, ob Dir die Punkte helfen und wie Du sie am besten anwenden kannst – regelmäßig, prophylaktisch oder, wenn Du Beschwerden hast.
Ganz viel Spaß beim Ausprobieren und einen wunderschönen Start in den Frühling wünsche ich Dir!
Sandra
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