Die Akupunktur – ein jahrtausendealtes Heilverfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin – erfreut sich weltweit zunehmender Beliebtheit. Doch wie steht es heute wissenschaftlich um die Wirksamkeit von Akupunktur? Muss man Du daran glauben, dass sie wirklich einen positiven Effekt bringt? Eine aktuelle Übersichtsstudie von Hempen und Hummelsberger (2025) liefert spannende Einblicke: Sie analysierten systematische Reviews und Metaanalysen aus den Jahren 2017 bis 2022 und fassten die aktuellen Erkenntnisse zusammen.
Deutlich verbesserte Studienlage
Die letzten Jahre brachten einen bemerkenswerten Fortschritt im Hinblick auf die Untersuchung der Wirksamkeit von Akupunktur: Die Menge und Qualität der Forschungsergebnisse haben sich deutlich verbessert. Während frühere Studien oft unter geringer Qualität litten, stützt sich die aktuelle Übersicht auf 862 hochwertige systematische Reviews und Metaanalysen.
Insgesamt wurden 184 medizinische Indikationen untersucht – von Rückenschmerzen über Migräne bis hin zu Krebserkrankungen. Das Ergebnis: Akupunktur zeigt in vielen Bereichen eine nachweisbar positive Wirkung.
Wann ist Akupunktur besonders wirksam?
Akupunktur ist eine Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der dünne Nadeln an spezifischen Punkten des Körpers in die Haut gestochen werden. Ziel ist es, den Fluss der Lebensenergie „Qi“ zu harmonisieren, Blockaden zu lösen und so gesundheitliche Beschwerden zu lindern oder vorzubeugen.
In zehn medizinischen Bereichen wurde eine eindeutig positive Wirkung nachgewiesen:
- Chronische Schmerzen: Eine der am besten belegten Anwendungen. Studien mit über 20.000 Patienten zeigen eine signifikante Schmerzlinderung, die oft über 12 Monate anhält.
- Rückenschmerzen: Besonders bei unspezifischen, länger bestehenden Beschwerden konnte Akupunktur deutlich helfen – besser als keine Behandlung.
- Kniearthrose: Patienten berichten von reduzierten Schmerzen und verbesserter Beweglichkeit.
- Postoperative Übelkeit und Erbrechen: Akupunktur wirkt hier besser als Standardtherapien.
- Migräne und Spannungskopfschmerzen: Reduktion der Häufigkeit und Intensität von Kopfschmerzattacken.
- Krebsbedingte Fatigue: Erschöpfung bei Krebspatienten lässt sich mit Akupunktur deutlich mindern.
- Wechseljahresbeschwerden: Akupunktur hilft gegen Hitzewallungen, depressive Symptome und Schlafprobleme.
- Weibliche Unfruchtbarkeit: In Kombination mit Reproduktionsmedizin verbessert Akupunktur die Erfolgschancen.
- Chronische Prostatitis: Männer mit chronischem Beckenschmerzsyndrom profitieren signifikant.

Die Erkenntnis: In diesen Bereichen ist die Wirksamkeit von Akupunktur nicht nur Placebo – und die Akupunktur damit eine echte, evidenzbasierte Therapieoption.
Weitere 82 Indikationen mit „potenzieller positiver Wirkung“
Neben den klar belegten Anwendungen fanden die Autoren Hinweise auf eine potenziell positive Wirkung bei 82 weiteren Erkrankungen. Dazu zählen unter anderem:
- Fibromyalgie
- Depression
- Asthma
- Rheumatoide Arthritis
- Endometriose
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Hier ist die Datenlage vielversprechend, doch noch nicht stark genug für eine abschließende Empfehlung. Dennoch lohnt sich eine Akupunkturbehandlung in vielen dieser Fälle – vor allem, wenn andere Therapien nicht ausreichen.
(Noch) keine klare Evidenz für die Wirksamkeit von Akupunktur
Bei 86 medizinischen Indikationen war die Studienlage unklar oder unzureichend. Oft lag dies an kleinen Patientenzahlen oder methodischen Schwächen der Studien. Dazu gehören etwa:
- Parkinson-Krankheit
- Tinnitus
- Restless-Legs-Syndrom
- Sepsis
- Schlafstörungen nach Schlaganfall
Spannend: Nur in sechs Indikationen konnte die Wirksamkeit von Akupunktur nicht eindeutig festgestellt werden, etwa bei Säuglingskoliken oder neuropathischen Schmerzen.
Warum frühere Studien die Wirksamkeit von Akupunktur unterschätzten?
Ein großes Problem älterer Studien war die Wahl der Kontrollgruppen. „Schein-Akupunktur“ – also das Setzen von Nadeln an falschen Punkten oder nur oberflächlich – wurde oft als Placebo eingesetzt. Mittlerweile weiß man aber: Auch diese Scheinmethoden haben biologische Wirkungen. Dadurch wurde der tatsächliche Nutzen der Akupunktur in vielen Studien unterschätzt.
Hinzu kommt: Inzwischen halten viele Studien bessere Standards ein, etwa nach den CONSORT- und STRICTA-Richtlinien, die die Qualität klinischer Studien verbessern sollen.
Akupunktur ist sicher und gut verträglich
Ein weiteres starkes Argument für Akupunktur ist ihre Sicherheit. Ernsthafte Nebenwirkungen treten extrem selten auf. Kleinere Komplikationen wie leichte Blutergüsse oder kurzfristige Schmerzen sind meist harmlos. In qualifizierten Händen ist Akupunktur eine sehr risikoarme Therapieform – insbesondere im Vergleich zu medikamentösen Behandlungen. Suche Dir aber unbedingt einen gut ausgebildeten TCM-Therapeuten/TCM-Therapeutin bzw. einen TCM-Arzt/TCM-Ärztin, die eine umfassende Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, wenn Du selber von der Wirksamkeit der Akupunktur profitieren möchtest.
Ebenso sicher und gut verträglich wie die Akupunktur ist die Akupressur als wirksame Methode, die Du selber jederzeit anwenden kannst. In meinem neuen Programm HEALING POINTS lernst Du über 30 Akupressurpunkte kennen, mit denen Du Beschwerden selber lindern kannst, völlig ohne Nebenwirkungen und immer verfügbar:

ON DEMAND Programm
HEALING POINTS:
Die besten Akupressurpunkte
Stell Dir vor Du hättest Akupressurpunkte als eine natürliche Hausapotheke immer bei Dir – ohne Nebenwirkungen, jederzeit verfügbar und einfach anwendbar.
Das bietet Dir Healing Points: Ein kompaktes, fundiertes Programm, das Dich in die faszinierende Welt der Akupressur einführt.
Fazit: Akupunktur als evidenzbasierte Therapieoption
Die aktuelle Übersichtsstudie zeigt klar: Akupunktur wirkt – und zwar bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen.
Besonders bei chronischen Schmerzen, Migräne, Kniearthrose und Wechseljahresbeschwerden ist die Studienlage heute stark. Auch für viele weitere Indikationen ist Akupunktur – wie Asthma, Depressionen und Endometriose – vielversprechend. Gleichzeitig zeigt sich: Je besser die Studienqualität, desto deutlicher werden die positiven Effekte sichtbar, d.h. um so zeigt sich die Wirksamkeit von Akupunktur.
Für Patientinnen und Patienten bedeutet das: Wer an chronischen Beschwerden leidet und klassische Therapien ausgeschöpft hat, sollte Akupunktur als ergänzende Behandlungsmöglichkeit ernsthaft in Betracht ziehen.
Möchtest Du tiefer Einsteigen in das Thema Akupunktur, dann empfehle ich Dir die Folge 23 des Podcasts „Die TCM-Docs“. Dabei sprechen wir nicht nur über die Wirksamkeit von Akupunktur, sondern klären unter anderem, was Akupunktur ist und welche Rolle Sie in der Traditionellen Chinesischen Medizin spielt.
0 Kommentare